|
|
|
|
Die Figur Grund Beziehung
|
|
Was im Wahrnehmungsprozess ist ausschlaggebend dafür, dass etwas als Figur gesehen wird?
Die visuelle Wahrnehmung organisiert die optischen Reize nach bestimmten Mustern.
Diese Muster ermöglichen, dass ein Teil des wahrgenommenen Feldes sich durch unsere Aufmerksamkeit zur Figur
strukturiert und der Rest Hintergrund bleibt.
Die Figur spielt im Blickfeld dann die aktive Rolle, während der Grund zurücktritt.
Als Figur werden bevorzugt wahrgenommen:
geschlossene Flächen
kleinere Flächen,
symmetrische Konturen bzw. Flächen,
einfachere Formen,
mit Textur oder Struktur verzierte Flächen.
Wenn Figur und Grund abwechselnd als dominant wahrgenommen werden können, spricht man von„ Kippfiguren".
Hier kann sich die Wahrnehmung nicht endgültig„ entscheiden", welche Reize die Figur und welche den Grund bilden.
je nachdem zu welchem Bereich unsere Aufmerksamkeit springt, kippt die Funktion um.
Die Rubin'sche Vase (siehe unten) ist ein klassisches Beispiel der Umkehrbarkeit von Figur und Grund.
Sobald die Vase als geschlossene Form erscheint oder eines der Reizmuster mit einer Struktur versehen wird,
nimmt man diesen Bereich eher als Figur wahr.
Der niederländische Graphiker M. C. Escher hat dieses Wahrnehmungsphänomen gestalterisch in seinen Bildern sichtbar
gemacht.
Eine klare Differenzierung von Figur und Grund hilft die Aufmerksamkeit eines Betrachters aufrecht zu halten,
damit die visuellen Daten aufgenommen werden können. Ein Beispiel soll das verdeutlichen.
Der Designer kann einem Text durch Kästen, Umrandungen, einen erhöhten Kontrast zum Hintergrund,
genügend Abstände zwischen den Abschnitten usw. zur Figurbildung verhelfen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|